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Kurzbericht zum Auftritt von Rüdiger Bierhorst

Am 1.November kam Rüdiger Bierhorst alleine in das Cafe Kreuzberg. Das Konzert begann zirka gegen 21:30 und wurde von fast dreißig Zuschauern besucht wurde. Das Konzert wurde durch zwei Raucherpausen unterbrochen und endete mir einem großen Reigen an Zugaben. Während der Raucherpausen waren alle Gäste (bis auf den Chef der Gaststätte, dem leicht erkälteten Berichterstatter und dem Thekenpersonal) zusammen mit dem Musiker vor der Tür, um endlich mal eine Zigarette rauchen zu können. Während des Auftritts beschwerte sich Rüdiger Bierhorst über das kulturfeindliche Nichtrauchergesetz, weil es das Rauchen während seines Konzerts verbietet, obwohl ein verrauchter Club zur Kultur der Liedermacherauftritte gehört. Im Anschluss an das Konzert gab es noch eine interessante Jam-Session mit Göttinger Musikern.
Bemerkenswert am Konzert ist die textliche und musikalische Qualität seiner Lieder. Nur mit Gitarre und seiner Stimme konnte Rüdiger Bierhorst verschiedene Geschichten aus dem Alltag erzählen, wobei die Wortwahl in den Texten immer wieder kleineren Lachern während des Konzerts führte. Gerade in der Spielerei mit den Wortbedeutungen zeigt sich die Textliche Stärke von Rüdiger Bierhorst.
Eine zweite Stärke von Rüdiger Bierhorst ist die Interpretation seiner Lieder. Da wird eine wichtige Textstelle durch die leichte Variation des Gitarrenspiels hervorgehoben. Die Aufmerksamkeit auf eine wichtige Stelle wird durch Wechsel vom Gesang auf das Sprechen hergestellt. Gerade weil keines dieser Merkmale besonders gehäuft vorkommt, wirkt die Musik immer interessant und Rüdiger Bierhorst bindet die Aufmerksamkeit der Zuschauer während des ganzen Konzerts.
Nervig waren die Moderationen zwischen den Liedern. Sie waren nicht unbedingt zielführend. Nervig war auch das Ansprechen des Publikums mit der Bitte um Texte. An der Stelle wirkte das Konzert eher unprofessionell, weil augenscheinlich keine Setliste vorlag. Außerdem grenzt diese Verhalten die Hörer aus, die als neue Zuschauer und ohne Kenntnis von "Rüdi's" Liedern zum Konzert kamen. Solche Gäste halten sich eher im Hintergrund und lachen oft an Stellen, die er Rüdigerbierhorst-Fan schon kennt. Auch war während der Moderation häufiger ein Zappen zu hören, was eher unangenehm wirkte.
Angesichts der fehlenden Setlist wirkte auch seine Moderation an vielen Stellen eher improvisiert, wobei der ein oder andere nette Witz entstand. Aber wegen der fehlenden Setlist vergaß der Vollblutmusiker auf der Bühne wesentliche Komponenten für ein professionelle Merchandizing. Der Hinweis auf die Möglichkeit, CDs in den Pausen zu kaufen, fehlte in der Moderation. Gleiches gilt für den Hinweis auf die Emailliste für seinen Newsletter.
Insgesamt lohnt sich die Musik von Rüdiger Bierhorst in jedem Fall, denn die Texte sind bis in das i-Tüpfelchen ausgefeilt. Die Musik spricht dabei die eher intellektuellen Zuhörer mit Humor an; denn für Animation der Zuschauer zum Mitsingen fehlt Rüdiger Bierhorst zum einen die Übung und zum anderen sind die Refrains für das Mitsingen fast schon zu komplexAnmerkung: Wenn Rüdiger Bierhorst dies ausprobieren wollte, dann müsste er sich die Zeit nehmen, mit dem Publikum den Refrain einzuüben. weiterhin muss natürlich das Publikum vor dem Mitsingen auch zum Mitklatschen animiert werden, was entsprechend einfach strukturierte Melodien voraussetzt. Diese Einfachheit fehlt jedoch viele ausgefeilten Stücken von Rüdiger Bierhorst.
. Die hier kritisierten Schwächen bei der Professionalität wird Rüdiger Bierhorst wohl schon bald abbauen, denn jetzt ist er auf das Geld aus seinen Konzerten angewiesen. Deshalb wird dem kaufmännischen Teil seines Musikerlebens wohl mehr Aufmerksamkeit schenken und professioneller werden.

Porth ©2007 (www/∗)

Richtig ausdrucksvoll wird seine Mimik und seine Darstellung, wenn er es schafft, sich in sich selbst zurückzuziehen. Ab dem zweiten Set hatte er sich warmghespielt und ab dem Zeitpunkt zog seine Show die Zuschauer richtig in den Bann..

Porth ©2007 (www/∗)

Rüdiger blickt beim Singen in die Kamera.

Porth ©2007 (www/∗)

Rüdiger Bierhorst nutzt den Barhocker für sein Spiel. dabei sind seine Füße ständig in Bewegung, und gehen im Rhythmus der Songs mit.

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Porth ©2007 (www/∗)

Raucherpause. Fast alle sind vor der Tür und die Stimmung ist im Eimer. Das Nichtrauchergesetz ist kulturfeindlich, denn die Musiksubkultur wird zerstört.

Rüdiger Bierhorst: Kurzvorstellung
Auf seiner Website charakterisiert sich Rüdiger Bierhorst so.
"Soweit sich das nachvollziehen lässt, gab es in unserer Familie keinen einzigen Musiker. Wahrscheinlich bin ich deshalb auch keiner geworden. Allerdings für so ein bisschen Klampfen zur Angeberei hat es bei dem einen oder anderen schon gereicht, was mir irgendwann bei den Frauen auch von Nutzen war. Ich hatte das bitter nötig, denn ich bin nicht besonders nett. Da ich auch nicht besonders fleißig bin, begann ich, statt zu üben Lieder zu schreiben, deren technisches Niveau an meine persönlichen Fähigkeiten angepasst war. .."
Leider schreibt er nicht, welche Wurzeln seine Familien nach England hat - angesichts seines Understatements. Das Gitarrenspiel ist über dem Niveau von vielen Liedermachern - und die Texte stehen über dem Niveau, was man aus der normalen zeitgenössischen Lyrik gewohnt ist. Leider schreibt her Bierhorst nichts zu seinen literarischen Vorfahren, denn die Texte sind sehr feinsinnig. Man kann sie übrigens auf der Website nachlesen.

Rüdiger Bierhorst: Internet

Internet	Link
Website:
Hörproben auf MySpace.com:	---

Rüdiger Bierhorst: Textinhalte

Typus	Aspekte	Anteil
Beziehung	Liebe, Hass und Gefühl	10%
Befindlichkeit	Einsamkeit, Alltag, Träume	80%
Moral	Politik, Sozialkritik	10%

Die Texte sind bis in das letzte Wort durchdacht. Die Liedtexte haben trotz ihres Humors einen hohen literarischen Wert und erzählen sehr oft kleine Geschichten.

Rüdiger Bierhorst: Publikumsbeschreibung
Die Gäste waren zumeist unter 25 Jahre alt. Ihre Kleidung war normal und Schmuck wurde von den Frauen eher wenig angelegt. Gleiches gilt für den Einsatz von Schminke. Ungefähr die Hälfte kannte die Lieder von Rüdiger Bierhorst.
Showstil
Die Standarderläuterungen sind als Randnotiz angegebenAnmerkung: Choreographie meint die Intensität von Mimik und Körpereinsatz. Mit Animation ist das Ansprechen des Publikums gemeint. Die Verständlichkeit bezieht sich auf die Moderation während des Konzerts. Esprit meint die Inhalte der Moderation, wobei zum Esprit auf der Bühne auch das Eingehen auf Zuschauerzurufe dazugehört. Die Lautstärke meint, wie weit die Regler am Endverstärker hochgezogen wurden, Das Outfit bewertet, wie viel Wert der Künstler bei der Kleidung auf einen eigenen Stil legt. Bei der Bühne wird gefragt, wie stark die Bühne gestaltet wurde.
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www.buergerstimmen.de -… ©05.11.2007 (www/∗)

Gefühl beim Hören der Musik
Die Standarderläuterungen sind als Randnotiz angegebenAnmerkung: Bei den Begriffen sollte sich bewusst von Musikstilen gelöst werden, obwohl viele Stile oft mit bestimmten Denkstimmungen spielen.. Sehr bildhafte Musik findet man oft in der Klassik. Experimentelle Musik ist das Feld des Jazz, während das Leiden im Blues und die Aggression im Rock zu finden sind. Rituell-rhythmisch sind afrikanische Klänge wie auch Trinklieder, während der Pop oder die Diskomusik typische Feiermusiken sind. Meditative Musik zeigt sich oft durch langgezogene Töne bei langsamen Rhythmen aus.
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Höreindruck
Die Standarderläuterungen sind als Randnotiz angegebenAnmerkung: Die linke Seite zeigt, wie das Rhythmische Spektrum der CD ist. Focus fragt, ob bestimmte Instrumente oder Frequenzbereiche eine herausragende Rolle spielen. Mit Lautstärke ist natürlich die Klangfülle gemeint. Eine Musik ist dann besonders Laut, wenn das Gehör permanent die Variationen ins sehr vielen Klangbereichen verfolgen soll. Beispiele für laute Musik sind Wagner oder Hardrock. Swing ist dagegen oft leise Musik. Die rechte Seite betrachtet eher die Arrangements der einzelnen Songs. Haben die Lieder einen komplexen Spannungsbogen oder sind sie eher einfach gestrickt. Wird innerhalb der Songs oft der Beat gewechselt bzw. entwickelt? Wie stark wird mit klanglichen Variationen und Lautstärkevariationen innerhalb der Songs gearbeitet?
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www.buergerstimmen.de -… ©05.11.2007 (www/∗)

Porth ©2007 (www/∗)

Mit hinweis auf die staatlich verordneten Entmündigung weist das Plakat auf das Rauchverbot in der Kneipe hin. [Anmerkung der Redaktion: Das Nichtrauchergesetz ist entwürdigend und wird insbesondere auf dem lande zum Kneipensterben führen. Die Landflucht wird weiter zunehmen. Die freiheit musste wieder ein Stück der Staatsmacht weichen.]

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