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Frauensicht: Männlichkeitsideale in Burschenschaften

22.04.2008 Das Basisdemokratisches Bündnis ist ein Zusammenschluss verschiedener Linker Strömungen. Der Newsletter enthält unter anderem einen überregionalen Aufruf von Feministinnen und Demonstrationsaufruf gegen Naziaufmärsche am 1. Mai in Hamburg. Am 29. April wird auf die Vortragsveranstaltung "Fetisch Arbeit" im Theaterkeller hingewiesen. Die Basisgruppe Geschichte veranstaltet zwei Vortragsveranstaltungen im ZHG. Am 14. Mai lautet das Thema "Der deutsche Konservatismus nach Auschwitz", während der Vortrag am 25. Mai mit "Studentenverbindungen als Männerbünde" betitelt ist.

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Basisdemokratisches Bündnis [ Homepage ] (---)
 

Mitteilung von den Basisdemokratischen Bündnis -


Hallo liebe AbonentInnen des BB-Newsletters (Basisdemokratisches Bündnis),
Dieses ist die fünfte Ausgabe unseres Newsletters, der euch über aktuelle Ereignisse und Veranstaltungen aus den Bereichen "linker"/"alternativer" Politik und Kultur auf dem Laufenden halten soll. Dabei können wir immer nur eine Auswahl bieten. Schwerpunkt sind Veranstaltungen des BB und der Basisgruppen, zusätzlich aber auch alles, was wir außerdem noch besonders empfehlenswert finden.
Damit das Ganze nicht in Spam ausartet wird dieser Newsletter garantiert nur ein bis zwei Mal im Monat verschickt.
Viel Spaß mit den Veranstaltungen wünscht euch
euer BB!

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Mi. 23.4. 22 Uhr
Beats & Breaks
Party auf 3 Floors im JuZI
+++ BB-Party am 23. April im Juzi +++ 3 Floors +++ Lounge +++ Cocktail Bar +++Indie+++Rock+++Alternative+++Drum and Bass+++mikroklubbing+++
Auf drei Floors soll diesmal für alle was dabei sein. Für die Liebhaber_innen der guten alten Gitarrenmusik haben wir die DJs der verflossenen Timebomb Party im EinsB aktivieren können. Im Keller legen Mikroklubbing auf. Dazu gibt es natürlich Cocktails und Bier und eine Chill Out Lounge.
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Di, 29.Apr, 20:00
Fetisch Arbeit?!
Zur Kritik und Krise eines modernen Heiligtums
Ort: T-Keller (Geismarlandstr. 17)
VeranstalterIn: Redical [m]
Dass viele Menschen keine Arbeit haben und finden, ist nicht Ausdruck einer "verfehlten Wirtschaftspolitik", wie gerne angenommen wird, sondern ist im Kapitalismus selbst schon angelegt. Die Veränderungen in der Produktion und das was allgemein hin "Globalisierung" genannt wird, führen dazu, dass immer weniger Menschen für die Produktion von Waren gebraucht werden.
Diese "Überflüssigen" würden, so die KRISIS, durch "Arbeitssimulation" beschäftigt. Dabei spielt es keine Rolle, inwiefern Arbeit produktiv ist. Wichtig ist, dass die Menschen arbeiten. Auch für Betroffene/n selbst, ist es von größter Bedeutung. Nicht nur, weil sie damit Geldverdienen und somit ihre Bedürfnisse befriedigen können, sondern weil sie auch einen Teil ihrer Identität dem "Arbeitsgötzen" verdanken.
Bei dem Vortrag von Norbert wird dabei nicht nur die Veränderung der Produktionsmittel und steigenden Produktivkräfte eine entscheidende Rolle spielen, sondern auch, wie sich der Doppelcharakter und Fetisch der Arbeit darstellt. Die zentrale These ist dabei, dass die Arbeit in der Krise steckt.
Wie sich diese "Krise" der Arbeit bemerkbar macht und ob sie ideell oder materiell begründet ist und ob der Kapitalismus jetzt seine eigene Apokalypse vorbereitet, würden wir gerne mit euch und Norbert diskutieren.
Dienstag, 29.April 08 / 20 Uhr / Theaterkeller
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Mi, 30.Apr, 20:00
Liberté Toujours
Den alltäglichen Wahnsinn überwinden - Streetparade
Ort: Braunschweig (Leonhardplatz) VeranstalterIn: Antifaschistische Gruppe Braunschweig
Unter dem Motto "Liberté toujours! - den alltäglichen Wahnsinn überwinden" starten wir zusammen mit den niedersächsischen ...ums Ganze!-Gruppen aus Braunschweig, Hannover und Göttingen im April eine Kampagne zu Kapitalismus und den Perspektiven seiner Überwindung.
Neben inhaltlichen Veranstaltungen zur Funktionsweise der kapitalistischen Ökonomie wollen wir mit einer lauten, in Braunschweig stattfindenden, Streetparade am Vorabend des ersten Mai zeigen, dass wir kein Bock auf eine Welt haben, in der das Primat der Verwertung über die Menschen herrscht.
Gegen eine Welt die Ungerechtigkeiten am laufenden Band produziert setzen wir die Forderung auf ein schönes Leben für alle. Auf dass diese Welt so eingerichtet wird, dass der Verein der Freien und Gleichen (Marx) an die Stelle der Sachzwangherrschaft und der Konkurrenz Aller gegen Alle tritt.
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Mi, 30.Apr, 20:00
Take back the night
Antisexistische Demo anläßlich des Christival
Ort: Bremen VeranstalterIn: Feminist_innen
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Do, 01.Mai, 10:00 - 22:00
Naziaufmarsch am 1.Mai `08 verhindern!
Internationale Solidarität statt Volksgemeinschaft!
Ort: Hamburg-Barmbek
VeranstalterIn: Antifaschistische Aktion

Internationale Solidarität statt Volksgemeinschaft!
Heraus zum antifaschistischen 1.Mai!
Aufruf
Am 1.Mai wollen NPD und Freie Nationalisten einen bundesweiten Aufmarsch in Hamburg-Barmbek durchführen. Unter dem rassistischen und fadenscheinig antikapitalistischen Motto: "Arbeit und soziale Gerechtigkeit für alle Deutschen! Gemeinsam gegen Globalisierung!" soll die alljährliche 1. Mai-Demonstration der Nazis diesmal in Hamburg stattfinden. Der Tag ist von den Nazis nicht beliebig gewählt: Der 1.Mai steht als internationaler Kampftag in der Tradition der linken Arbeiter_innenbewegung. Dennoch versuchen Nazis an diesem Tag, die soziale Frage erneut von rechts zu besetzen.
Eine Bestandsaufnahme
Die in der Geschichte der Arbeiter_innenbewegung erkämpften Rechte auf eine soziale Absicherung werden in Folge einer neoliberalen Umgestaltung der Gesellschaft mehr und mehr ausgehöhlt. Die diesem Prozess zugrunde liegende kapitalistische Verwertungslogik forciert die Verschärfung sozialer Widersprüche und führt zu fortschreitender Armut. Trotz immer gravierenderer Einschnitte und wachsender sozialer Ungleichheit findet aber höchstens eine individuelle Auseinandersetzung mit der Problemlage statt. Hierbei wird deutlich, dass wir die Frage nach den politischen Ursachen in den Vordergrund stellen müssen, um so mit linksradikaler Kritik dem Problem der Vereinzelung entgegen zu treten. Der zentrale Widerspruch des Kapitalismus, der zwischen Kapital und Arbeit besteht, ist deutlich spürbar. So müssen die meisten Menschen in lohnabhängigen Beschäftigungsverhältnissen unter immer schlechteren Bedingungen ihre Arbeitskraft verkaufen, um leben zu können. Der durch die Lohnarbeit erzielte Profit kommt aber nur denjenigen zu gute, die Besitzer_innen von Produktionsmitteln sind und die Ausbeutung der Arbeitskraft organisieren.
Nazis machen auf sozial
Seit einigen Jahren haben Nazis das Thema der sozialen Frage auch für sich entdeckt. Besonders offensichtlich wird das durch den Versuch, sich bei den Protesten gegen die Hartz IV-Reformen als "Anwalt der kleinen Leute" darzustellen. Durch ein bürgernahes Auftreten und eine vermeintlich antikapitalistische Rhetorik versuchen Nazis, die dem Kapitalismus innewohnenden sozialen Widersprüche von rechts zu erklären.
Als Gegenentwurf zur Globalisierung konstruieren sie eine "Volksgemeinschaft", deren Wohl von äußeren wie inneren Feinden bedroht sei. Der Angriff von Außen erfolge angeblich durch das "internationale Finanzkapital". Dabei stehe das Finanzkapital stellvertretend für eine vermeintlich jüdische Weltverschwörung. Das Argumentationsmuster der Nazis folgt somit antisemitischen Stereotypen. So sei zwischen dem "jüdisch-raffenden" und dem "deutsch-schaffenden" Kapital zu unterscheiden. Ziel der Nazis ist eine auf biologistischer und rassistischer Basis konstruierte "Volksgemeinschaft". In dieser stehe das hierarchisch organisierte völkische Kollektiv im Mittelpunkt. Das deutsche Kapital wie auch der dem Arbeitsethos unterworfene "deutsche Arbeiter" habe allein der Nation zu dienen. So wird unterstellt, dass alle dieser Gemeinschaft Angehörenden ein gemeinsames Interesse hätten. In Abgrenzung dazu werden im Inneren diejenigen zu "Volksfeinden" erklärt, die sich diesem Weltbild nicht unterordnen wollen oder können.
"Nationaler Sozialismus" - das kennen wir schon!
Nazis reduzieren den Kapitalismus lediglich auf jene Geschäfte, in denen nicht Geld gegen Ware, sondern Geld gegen Geld getauscht wird. Damit werden die Grundlagen der bürgerlich-kapitalistischen Wirtschaftsform jedoch nicht in Frage gestellt. Stattdessen treten Nazis für eine Sozialpartnerschaft mit dem deutschen Kapital ein. In dieser habe das "Unternehmertum" der Nation zu dienen, Zwangsarbeitsdienste sollen eingefordert und unabhängige Gewerkschaften beseitigt werden. Wenn NPD und Freie Kameradschaften in diesem Zusammenhang von einem "nationalen Sozialismus" sprechen, meinen sie die Gleichsetzung von "Volksgemeinschaft" und Sozialismus mit möglichst unabhängiger Wirtschaft und kultureller Einförmigkeit. Dieser Sozialismusbegriff der Nazis hat jedoch nichts mit dem eigentlichen Sozialismus zu tun und verschaffte der nationalsozialistischen Herrschaft lediglich einen scheinbar revolutionären Anstrich. Tatsächlich blieb die kapitalistische Gesellschaftsordnung im Nationalsozialismus völlig unangetastet. Stattdessen wurden große Teile der deutschen Wirtschaftselite eifrig hofiert, da ohne ein Zusammenspiel der NS-Führung mit der Wirtschaft an eine Machtübergabe nicht zu denken war.
Der "nationale Sozialismus" der Nazis bezieht sich jedoch nicht nur inhaltlich auf die nationalsozialistische Ideologie. Auch praktisch dient der deutsche Faschismus hier als Vorbild. Nachdem die NSDAP den 1. Mai 1933 zum "Feiertag der nationalen Arbeit" erklärte und zum Anlass für Propagandamärsche umwandelte, stürmten am 2. Mai 1933 SA und SS-Trupps die deutschen Gewerkschaftshäuser. In der Folge zerschlugen die Nazis sämtliche Arbeiter_innenorganisationen und viele Vertreter_innen der traditionellen Arbeiter_innenklasse kamen ins KZ und wurden ermordet. Das "Gesetz [...] zur Ordnung im Betrieb" von 1934 zeigt auf, was unter einer "völkischen Sozialpartnerschaft" zu verstehen ist. Der Unternehmer wurde als "Führer des Betriebs" und die Arbeiter_innen als dessen "Gefolgschaft" festgelegt. Lohnkämpfe und jegliche Streiks wurden verboten. Was weiter folgte, ist bekannt ...
Der 1. Mai gehört uns!
Als Antifaschist_innen treten wir für eine herrschaftsfreie und klassenlose Gesellschaft ein. Diese lässt sich weder mit dem völkischen Konzept der Nazis noch mit dem bürgerlich- kapitalistischen System erreichen. Grundlage für ein solidarisches und emanzipatorisches Zusammenleben ist die gesellschaftliche Aneignung der Produktionsmittel und die Überwindung der herrschenden Verhältnisse. Ein Kampf gegen die im Kapitalismus zugespitzten sozialen Widersprüche wie Rassismus, Antisemitismus und Sexismus kann nur so geführt werden.
Weder am 1. Mai noch an einem anderen Tag werden wir es zulassen, dass Nazis ungehindert ihr menschenverachtendes Weltbild propagieren können. Wir werden uns ihnen mit vielfältigen Aktionsformen entgegen stellen! Dass wir dabei mit Einschränkungen von staatlicher Seite rechnen müssen, macht deutlich, dass der so genannte staatliche Antifaschismus nicht mehr als ein Lippenbekenntnis ist. Dies zeigte sich, neben vielen anderen negativen Beispielen, besonders bei dem gezielten Übergriff der Hamburger Polizei auf eine antifaschistische Bündnisdemonstration am 31. Januar 2004 in Hamburg-Barmbek. Dort wurde die Demonstration mit Wasserwerfern und unter Schlagstockeinsatz von der Polizei angegriffen. Unterdessen wurde auch der Lautsprecherwagen, in dem die Auschwitz-überlebende Esther Bejarano saß, heftig attackiert. Während Nazis in unmittelbarer Nähe unter dem Schutz eines massiven Polizeiaufgebotes ungehindert marschieren konnten, wurde antifaschistischer Protest durch den Staat behindert und kriminalisiert.
Das Ziel bleibt, ein breites antifaschistisches Bewusstsein zu schaffen. Der 1. Mai steht in der Tradition der linken Arbeiter_innenbewegung und gehört somit uns! Zeigen wir, dass die Nazis weder in Hamburg noch sonst wo auf die Straße gehören, sondern wie das kapitalistische System auf den Müllhaufen der Geschichte! Deshalb beteiligt euch an der antifaschistischen Bündnisdemonstration am 1. Mai in Hamburg-Barmbek!
Heraus zum antifaschistischen 1. Mai!
Nazis von der Straße fegen!
Kapitalismus abschaffen!
Aufrufer_innen:
Autonome Antifaschistische Gruppen Hamburg
(Mehr Infos unter: http://antifahamburg.blogsport.de/ )
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Mi, 07.Mai, 20:00
Schluss mit dem Gebirgsjägertreffen in Mittenwald Nie wieder Faschismus! Nie wieder Horrido!
Ort: Mittenwald
VeranstalterIn: AK ANgreifbare Traditionspflege
Aufruf 2008
(Quelle: http://mittenwald.blogsport.de )
"Berg frei!" werden wir am 3. und 4. Mai 2008 wieder alten und jungen Gebirgsjägern in Mittenwald entgegen rufen. "Berg frei!" ist nicht als Gruß unter Wanderern gemeint, es heißt kurz und schlicht: "Haut ab! Nie wieder Gebirgsjäger in Mittenwald!" Über 50 Jahre lang treffen sich jährlich zu Pfingsten einige tausend aktive und ehemalige Gebirgsjäger aus Bundeswehr und Wehrmacht. Dieses Jahr ist alles etwas anders, denn der Kameradenkreis musste das Gebirgstreffen auf Anfang Mai verlegen. Aufgrund der Proteste gegen die Mörder unterm Hakenkreuz blieben zu Pfingsten die Touristen im oberbayerischen Mittenwald aus.
Wir rufen auch in diesem Jahr wieder zu Protesten gegen das Traditionstreffen in Mittenwald auf. Kommt am 3. und 4. Mai 2008 und "Geben wir ihnen den Rest! Nie wieder Gebirgsjäger in Mittenwald!"
Das Treffen des Kameradenkreises der Gebirgsjäger in Oberbayern ist das größte Soldatentreffen Deutschlands. Neben Abordnungen der Bundeswehr nehmen an dem Traditionstreffen auch revisionistische und faschistische Organisationen teil, u.a. die Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger.
Die Gebirgsjäger gedenken all derer, die sie als "Opfer" stilisieren, unter Anderem Angehörige der Wehrmacht oder der Mussolini treuen "Divisione Monterosa", aber auch in Afghanistan gestorbener Bundeswehrsoldaten.
Mit von der Partie ist auch die bayerische Politprominenz. Im vergangenen Jahr hielt der parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Christian Schmidt, selbst Mitglied der CSU und des "Kameradenkreises der Gebirgsjäger", die Festrede zum fünfzigsten Jubiläum des Kriegsdenkmals auf dem Hohen Brendten. 2008 wird voraussichtlich Minister Jung in Mittenwald erwartet. Unter den Gästen des Kameradenkreises tummeln sich stets zahlreiche Kriegsverbrecher, z.B. aus der 1. Gebirgsdivision, die für die Wehrmachtsmassaker in Kommeno und Kephallonia verantwortlich waren.
Doch für den Kameradenkreis der Gebirgstruppe wird die Luft auf dem Hohen Brendten immer dünner, nicht nur weil die Wehrmachtsangehörigen wegsterben. Im November 2007 eröffnete der römische Militärstaatsanwalt Antonio Intelisano ein Ermittlungsverfahren wegen des Wehrmachtsmassakers 1943 an Tausenden italienischen Offizieren und Soldaten der italienischen Division "Acqui" auf der griechischen Insel Kephallonia. Ein Teilnehmer des Kameradentreffens, Josef Scheungraber, wurde 2006 vom Militärgericht in La Spezia in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt.
Aktuell hat die Staatsanwaltschaft München I Anklage wegen Mordes gegen den in Ottobrunn bei München lebenden 89-jährigen Scheungraber erhoben. Als Befehlshaber war er für die grausame Ermordung von 14 Menschen im Juni 1944 in dem toskanischen Dorf Falzano di Cortona (bei Arezzo) verantwortlich. Seine Einheit hatte als "Vergeltung" gegen Partisanenangriffe 15 Zivilisten in ein Bauerhaus gesperrt und es gesprengt. Alle im Haus bis auf einen 15-jährigen Jungen starben. Auch in diesem Jahr wird so manches "Lebenslang" gegen Angehörige des Kameradenkreises wegen in Italien verübter Kriegsverbrechen gefällt. Trotzdem können die Mörder unterm Edelweiß in ihren Betten sterben, schließlich wurde bis heute kein Gebirgsjäger von einem deutschen Gericht verurteilt.
Der von den Deutschen geführte Krieg zur Zeit des Nationalsozialismus war ein Vernichtungskrieg - gerade in Osteuropa. Deshalb ist er mit keinem anderen Krieg zu vergleichen. Trotzdem ist Krieg ohne Mord, Vergewaltigung und Raub nicht zu denken. Im Oktober 2006 wurde öffentlich bekannt, dass Gebirgsjäger aus Mittenwald in Afghanistan mit Totenschädeln posierten. Sie gehören zur Elitetruppe der Bundeswehr, die seit Mitte der 1990er Jahre an Auslandseinsätzen beteiligt ist. Als Bestandteil der Krisenreaktionskräfte und des Kommandos Spezialkräfte werden sie in der EU-Interventionstruppe eingesetzt. Die Totenschändung geht einher mit den hinreichend bekannten Formen von sexualisierter Gewalt, die wir aus zahlreichen Kriegen kennen. Sexualisierte Gewalt gedeiht erst recht in patriarchalen Strukturen. Auch diese Art der Gebirgsjäger-Traditionspflege gehört zu Mittenwald, dem "Standort der Totenschänder."
Seit unserer ersten Intervention in Mittenwald 2002 ist das politische und öffentliche Interesse an der Bestrafung von NS-Kriegsverbrechern und der Verhinderung von Veteranenveranstaltung von Wehrmacht und Waffen-SS stark gewachsen. Im vergangnen Jahr gab es an zahlreichen Orten im In- und Ausland Proteste gegen NS-Mörder und ihre Veranstaltungen. Im Dezember vergangenen Jahres protestierten antifaschistische Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet und aus Österreich in elf deutschen Städten und in Hopfgarten/Österreich gegen NS-Kriegsverbrecher, die u. a. an Massakern an der italienischen Zivilbevölkerung in Marzabotto, Sant'Anna di Stazzema und Civitella im Sommer und Herbst 1944 beteiligt waren und in Italien verurteilt wurden. In Mittenwald werden wir wieder dagegen protestieren, dass die Soldaten des NS-Vernichtungskrieges ihre Tradition ungestört an die Soldaten der Bundeswehr weitergeben können. Wir werden es nicht dulden, dass deutsche Soldaten zu "Opfern" umgelogen werden sollen - weder in Mittenwald, noch in Bad Reichenhall, noch sonst wo. Das Militär hat keine Zukunft, es ist Garant einer Gegenwart, die jeder emanzipatorischen Politik entgegensteht.
Mord verjährt nicht -Verurteilung der Kriegsverbrecher - Entschädigung aller NS-Opfer! - Bundeswehr - wegtreten! Für Entnazifizierung und Entmilitarisierung Mittenwalds!
Geben wir ihnen den Rest! Nie wieder Gebirgsjäger in Mittenwald!
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Mi, 14.Mai, 20:00
Der deutsche Konservatismus nach Auschwitz
Ort: ZHG 001 VeranstalterIn:
Basisgruppe Geschichte
Ludwig Elm stellt seine 2007 erschienene Monographie "Der deutsche Konservatismus nach Auschwitz. Von Adenauer und Strauß bis Merkel und Stoiber" vor. Die Darstellung umfasst die Entwicklung des deutschen Konservatismus von 1945/46 bis heute. Elm beleuchtet das Verhältnis der deutschen Konservativen zur eigenen Vorgeschichte und entsprechenden Traditionen, zur NS-Vergangenheit sowie ihren Aus- und Nachwirkungen. Dabei untersucht er auch, welche Folgen die nahezu bruchlose Integration von NS-Täter_innen in der BRD sowie ihre Übernahme selbst in gesellschaftliche und politische Führungspositionen für den Umgang mit Nazismus und extremer Rechter hatte und hat. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr im ZHG 001.
Prof. Dr. Ludwig Elm lehrte bis 1991 an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen sowie Beiträge in Sammelbänden zur Geschichte der Parteien und der politischen Ideen in Deutschland. Mitherausgeber des Sammelbandes "Füxe, Burschen, Alte Herren. Studentische Korporationen vom Wartburgfest bis heute".
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So, 25.Mai, 19:00
Studentenverbindungen als Männerbünde
Ort: ZHG 001
VeranstalterIn: Basisgruppe Geschichte
Die meisten studentischen Verbindungen verstehen sich explizit als Männerbünde. Für die Korporationen waren seit ihrer Entstehung "Männlichkeit" und ein dichotomisches Geschlechtermodell von zentraler Bedeutung. Zeitgleich mit der allgemeinen Zulassung von Frauen zum Hochschulstudium wurde der Begriff des Männerbundes populär. Entwicklungen wie das Vordringen von Frauen in den öffentlichen Raum der Universität wurden als Symptom einer drohenden Verweiblichung der Gesellschaft wahrgenommen. Die Männerbundideologie sollte als Weiterentwicklung und Radikalisierung des dichotomischen Geschlechtermodells den bis dahin als selbstverständlich erscheinenden gesellschaftlichen Ausschluss von Frauen auch weiterhin legitimieren. Alexandra Kurth untersucht Studentenverbindungen als Männerbünde und beleuchtet dabei die in den Korporationen bis heute wirksamen Geschlechterbilder und Männlichkeitsideale. Die Veranstaltung beginnt um 19:00 Uhr im ZHG 001.
Dr. Alexandra Kurth lehrt am Institut für Politikwissenschaft der Justus-Liebig Universität Gießen. Langjährige Forschungen zur Geschichte und Gegenwart der Studentenverbindungen. 2004 veröffentlichte sie ihre Dissertation unter dem Titel "Männer - Bünde - Rituale. Studentenverbindungen seit 1800".

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Basisdemokratisches Buendnis (BB)
Infos und Analysen zur Bildungs- und Gesellschaftskritik unter: www.bb-goettingen.de

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23.04.2008 Geschäftszahlen

Göttingen

24.04.2008 Event - Peter Maffay

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25.04.2008 Blaue Tonne

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Geschäftszahlen
Sartorius will weiter wachsen.

23.04.2008 Am 23. April hatte die Hauptversammlung von Satorius die Dividenden auf 66Ct pro Aktie bzw. 68Ct. pro Vorzugsaktie wegen der Erfolge im Jahr 2007 erhöht. Für das Jahr 2008 will Sartorius sowohl im Bereich Mechatronic/Waagen wie auch im Bereich Filter/Biotechnologie weiter wachsen. In den heute veröffentlichten Quartalszahlen für das Quartal 1/2008 wird die Umsatzsteigerung im Bereich Mechatronic mit 5,1% (1,5%) und im Bereich Biotechnologie mit 9,5% (5,4%) angegeben. Die in Klammern angegebenen Prozentzahlen sind die Umsatzsteigerungen umgerechnet auf den aktuellen Eurokurs.

Sozialrecht
Ratgeber "Mein Anspruch auf Sozialleistungen"

24.04.2008 Die Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. hat in Zusammenarbeit mit der ARD-Redaktion Recht den Ratgeber "Mein Anspruch auf Sozialleistungen" herausgegeben. Für die verschiedenen Lebenssituationen werden

Tag-der-Arbeit
"Gute Arbeit muss drin sein!"

24.04.2008 In der Region vom DGB-Südniedersachsen finden sieben Kundgebungen zum 1. Mai statt. Die Kundgebung in Göttingen steht unter den Themenschlagworten: "Gute Löhne", "Mehr Sicherheit fürs Alter", "Arbeit, die nicht krank macht", "Gleiches Geld für gleiche Arbeit", "Gleiche Bedingungen für Zeitarbeit", "Mehr Zeit für Familie und Kinder,", "Mitbestimmte Arbeit" und "Weiterbildung ".
[Anmerkung: Arbeiter-Solidarität mit arbeitslosen Arbeitern und Jugendlichen ohne Ausbildung ist beim DGB wohl unwichtig. DGB = Deutscher gewerkschaftlicher Beschwichtiger?! Dr. Dieter Porth.]

Altpapier
Grüne fordern Regionalmonopole

24.04.2008 Altpapier ist zum lukrativen Rohstoff geworden. Über das Altpapier decken die Müllabfuhr einen Teil ihrer Kosten und hält die gebühren niedrig. Die Grünen wünschen sich regionale Papiersammelmonopole. Sie fordern vom niedersächsischen Umweltminister, dass sich bei Bund für ein entsprechendes Gesetz stark zu machen.

Kindertagesstätten
Förderrichtlinie zum Kindergartenumbau

23.04.2008 In den nächsten fünf Jahren sollen 225 M€ in den Ausbau der außerfamiliären Kinderbetreuung fließen. Im Kindergartenjahr 2013/14 soll entsprechen über ein Drittel (35%) der Kinder im Kindergarten oder bei Tagespflegeeltern untergebracht sein.
[Irritiert: Wie berechnet sich die Angabe von 35%? Wächst schon heute fast jedes sechste Kind bei Tageseltern auf? Dr. Dieter Porth]

Rückblick 16/08
Konzerte vom 17.April bis zum 23.April

24.04.2008 Der Konzertkalender bietet einen Überblick über die aktuellen Konzerte in Göttingen und Südniedersachsen. Dieser Rückblick archiviert nur die Ankündigungen, um vielleicht später die oder andere musikalische Entwicklung nachzeichnen zu können.
Neben den Links zu den Websites und Myspace-Sites der Bands finden sich hier auch die Links zu Veranstaltern und Bühnen und zu einigen früheren Bühnenkritiken von den Bürgerstimmen..

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Lernspiele, Hörbücher, ...

25.04.2008 Die Stadtbibliothek hat sich längst von der Bücherei zum modernen Medienverleiher gewandelt. Zu den Medien gehören zum Beispiel Spiele, Hörbucher und Bestseller. Im aktuellen Newsletter wird zum Beispiel das Lernspiel "Ich lerne Rechnen" vorgestellt. Bei den Veranstaltungen sei auf den Workshop zur Bücherverbrennung am 14. Mai und 15. Mai. Am Abend des 15. Mai widmet sich auch eine szenische Aufführung dem Thema "Bücher brennen".

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Sieger im Schönheitswettbewerb der Fremdwörter

25.04.2008 Das Goethe-Institut und der Deutschen Sprachrat vergeben einen Preis für das schönste eingewanderte Wort. Sie prämierten die Einsenderin Barbara Eulberg mit ihrem Vorschlag "Tollpatsch". Ursprünglich soll es aus dem Ungarischen stammen. Dort belegte man mit dem Spitznamen ,Talpas' = ,Breitfüßig, schwerfällig' die ungarischen Fußsoldaten im 17. Jahrhundert. Den besten Preis als Jugendliche erhielt Sandro Plonka (15 Jahre) für das Wort "Chaos". Im Gegensatz zur heutigen Bedeutung bedeutete Chaos ursprünglich im alten Griechenland "leerer Raum".
[Nachtrag:
26.04.2008Redaktion: Korrektur von Rechtschreibfehlern]

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Bestellung bis 23. Mai

25.04.2008 Die Stadtreinigung will gebührenfrei Papiertonnen aufstellen, um das Papier der Privatleute zu sammeln. Die Stadtreinigung Göttingen will die rechtlichen Möglichkeiten ausnutzen, um privaten Konkurrenten vom Markt abzuhalten. Die Stadtreinigung verspricht sich Einsparungen in Höhe von 118k€ durch die Hausabholung der Papierabfälle und die Schaffung von vier neuen Arbeitsplätzen..

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25.04.2008 Die Internet-Zeitung www.buergerstimmen.de kennt zwar flexible Rubriken. Das CMS-System erlaubt bisher nicht die nachträgliche Einfügung von älteren Meldungen in eine neue Rubrik. So muss deshalb der Umweg über eine Startdatei mit Querverweisen zu älteren Links gewählt werden.

Event - Peter Maffay
Vorverkauf für 22.2.2009 - 19:00

24.04.2008 Der deutsche Altrocker Peter Maffay kommt im nächsten Jahr in die Göttinger Lokhalle. Der Vorverkauf hat begonnen. In seiner kommenden Tour legt Peter Maffay Wert auf klangliche Qualität, wie seine Konzertauftritte in Philharmonien und Konzerthäusern für klassische Musik zeigen.

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