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Essay – Holger Platta
"Wie obdachlos sind die Menschenrechte?"

30.11.2008 In seiner Glosse erinnert Holdger Platta an die Verkündung der Menschenrechte am 10. Dezember 1948. Er vergleicht den Anspruch von 1948 mit der heute erreichten Wolkenkuckucksheimrealität für Millionen von Menschen.

Kommentar,Gedanken, Anmerkungen, ...

Redaktion buergerstimmen.de - Dr. Dieter Porth, Göttingen: Den Gesamttext der Erklärung der Menschenrechte kann man hier nachlesen:
http://www.unhchr.ch/udhr/lang/ger.htm
Interessant ist angesichts der aktuellen Anti-Terror-bestrebungen in Amerika, in Europa und in den Innenministerien die Präambel, die die Menschenrechte als Maßnahme gegen Terror und Barbarei verstand, wenn es da heißt:
"… da die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen, und da verkündet worden ist, daß einer Welt, in der die Menschen Rede- und Glaubensfreiheit und Freiheit von Furcht und Not genießen, das höchste Streben des Menschen gilt, … verkündet die Generalversammlung diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte als das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal, damit jeder einzelne und alle Organe der Gesellschaft sich diese Erklärung stets gegenwärtig halten und sich bemühen, durch Unterricht und Erziehung die Achtung vor diesen Rechten und Freiheiten zu fördern und durch fortschreitende nationale und internationale Maßnahmen ihre allgemeine und tatsächliche Anerkennung und Einhaltung durch die Bevölkerung der Mitgliedstaaten selbst wie auch durch die Bevölkerung der ihrer Hoheitsgewalt unterstehenden Gebiete zu gewährleisten. …"
Dr. Dieter Porth

 
Reporterbericht: Holdger Platta (---)
 

Glosse von Holgder Platta - Von Wolkenkuckucksheimen und anderen Realitäten - Zu einem gewissen Jahrestag am 10. Dezember:

Glosse von Holdger Platta ©
Vorsicht! Wer die folgenden Sätze für einen Text aus dem Wolkenkuckucksheim hält, könnte sich irren und sollte auch die Sätze nach diesen folgenden Sätzen noch hören. Vielleicht wird er verblüfft sein. Oder auch nicht.
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. … Jeder Mensch hat ein Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl sowie auf Schutz gegen Arbeitslosigkeit. … Jeder Mensch hat Anspruch auf eine Lebenshaltung, die Gesundheit und Wohlbefinden gewährleistet. … Jeder Mensch hat als Mitglied der Gesellschaft Recht auf soziale Sicherheit. … Jeder Mensch hat das Recht, am kulturellen Leben teilzunehmen. … Jeder Mensch hat Anspruch auf eine soziale und internationale Ordnung, in der die Grundrechte voll verwirklicht werden können.
Soll man diesen Sätzen nun doch noch ein "Amen" anfügen? Denn mehr als "frommer" Wunsch, mehr als "Sonntagspredigt", scheint das alles ja nicht zu sein. Oder?
Nun, ich habe hier aus einem Text zitiert, auf den sich am 10. Dezember 1948 über fünfzig Nationen der damaligen Staatenwelt geeinigt haben. Sechs Sätze aus einem Text, dem sich heute 171 Staaten auf dieser Welt – angeblich - verpflichtet sehen. Es handelt sich um Auszüge aus der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte", wie sie vor rund sechzig Jahren von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York einstimmig verabschiedet worden ist. Und die Welt ist eine Scheibe?
Den meisten Leserinnen und Lesern dieser Zeilen muß ich diese Erklärung wohl nicht erklären. Ihnen muß ich nicht erklären, daß die Welt nach wie vor meilenweit davon entfernt ist, die eigene "Sonntagspredigt", die eigene Sammlung "frommer Wünsche", in Handeln und soziale Realität ungesetzt zu haben. Das gilt auch für die Bundesrepublik, die seit 1973 Mitglied der Vereinten Nationen ist. Und dennoch sind auch diese Sätze Realität: geschriebene Realität, wenn auch nicht realisierte geschriebene Realität.
"Gleich an Würde" leben Millionen von Menschen in der Bundesrepublik nicht. Von "sozialer Sicherheit" kann für Millionen Menschen in der Bundesrepublik keine Rede sein. Von einem "Recht auf Arbeit", von "freier Berufswahl" und "Schutz vor Arbeitslosigkeit" ebensowenig. "Lebenshaltung, die Gesundheit und Wohlbefinden gewährleistet", ist für Millionen von Menschen in der Bundesrepublik ein Wunschtraum, sonst nichts, ebenfalls die uneingeschränkte "Teilnahme am kulturellen Leben" sowie eine "soziale Ordnung", in welcher deren "Grundrechte voll verwirklicht werden können". Die reale Verfassung der Bundesrepublik ist meilenweit entfernt von der geschriebenen Verfassung, wie sie sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 1948 auf ihre Fahnen geschrieben hat. Kurz:
Für Millionen von Menschen in der Bundesrepublik sind diese edlen Sätze tatsächlich nur "Wolkenkuckucksheim", nicht aber das Haus, in dem sie tatsächlich leben und wohnen können. Dieses Wolkenkuckucksheim ist lediglich das komfortable Haus für die Begüterten in unserer Gesellschaft. Für die anderen aber – für die Arbeitslosen und Niedriglöhner, für Millionen Rentner und Millionen Kinder – bietet die Bundesrepublik des Jahres 2008 diese Heimstatt nicht. Gemessen an der Menschenrechts-Charta der Vereinten Nationen aus dem Jahre 1948 leben Millionen von Menschen in der Bundesrepublik 2008 sozusagen "unter freiem Himmel". Man könnte es auch drastischer formulieren und treffender: obdachlos!
In einem kann die Aufgabe einer Demokratie nicht bestehen: in der Aufgabe der Demokratie. Die Aufgabe einer Demokratie kann nur in einem bestehen: in ihrer Realisierung. Das gilt nicht nur auf dem Papier, das gilt auch für ihre sozialen Versprechungen. Alles andere wäre nur eine Demokratie, an der bereits der Kuckuck klebt: bereits gepfändet und nicht mehr unser Eigentum! Diese Art von Demokratie wäre also tatsächlich nur noch eines: ein Wolkenkuckucksheim. Ein Wolkenkuckucksheim als Realität.

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[Mit einen Eigenbericht der Redaktion:. Dr. Dieter Porth]

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[Schon die Titelfrage zur Talkrunde offenbart den abgründigen Kerker der heutigen Moral in der Politik und Wirtschaft. Dr. Dieter Porth.]

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[
Die Redaktion dankt dem Sponsor.]

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