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Feinstaub
Vom Glaubensmodell zu fragwürdigen Luftreinhaltung

07.11.2008 Am 4.11. fand im Neuen Rathaus eine Informationsveranstaltung zum geplanten Luftreinhalteplan der Stadtverwaltung statt. Die Ratsfraktion kritisiert die zugrundegelegten Ausbreitungsmodelle als nicht nachvollziehbar. Damit sind die daraus abgeleiteten Maßnahmen aus Sicht der Grünen fragwürdig. Die Pressemeldung enthält eine Reihe von Fragen, die an der Kompetenz der Gutachter zweifeln lassen.

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Ratsfraktion der Grünen [ Homepage ] (- Jürgen Bartz)
 

Göttinger Ratsfraktion der Grünen: - Luftreinhalteplan basiert auf fragwürdigen Grundlagen

"Aus unserer unterschwelligen Sekpsis sind handfeste Bedenken geworden." Mit diesen Worten kommentiert der baupolitische Sprecher der Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Ulrich Holefleisch, das jüngste Vorgehen der Verwaltung bei der Erstellung eines Luftreinhalteplans für Göttingen. Anlass gab eine öffentliche Informationsveranstaltung am 4.11.2008 im Ratssaal. Der dort gehaltene Vortrag einer Mitarbeiterin eines Kasseler Planungsbüros, der zunächst als wissenschaftlich fundierter Fachbeitrag einer politisch unabhängigen externen Expertin deklariert wurde, entpuppte sich im Laufe der Diskussion als Ergebnis einer Arbeitsgruppe unter maßgeblichem Einfluss der Verwaltung. Die Existenz dieser Arbeitsgruppe war dem Rat zuvor verschwiegen worden. Die Vortragende musste einräumen, dass unter dem Signum ihres Büros und ihres Namens bereits in den Ausschüssen Analysen und Maßnahmenvorschläge zum Vortrag kamen, die sie für unsinnig hält, z.B. die Verlegung von Buslinien aus der Innenstadt.
Nicht nachvollziehbar sind nach Einschätzung von Bauausschussmitglied Sabine Morgenroth auch die mathematischen Methoden mit denen aus den Messwerten von nur zwei Überwachungsstationen die Schadstoffverteilung für das gesamte Stadtgebiet erstellt wurde. Die Diplom-Mathematikerin kritisiert: "Es wurden aus bislang nicht nachvollziehbaren Modellen noch fragwürdigere Maßnahmen abgeleitet, die völlig unzureichend sind." Vorgeschlagen werden nur zwei Maßnahmen, nämlich die laufende Erneuerung der Busflotte und die Grünen Wellen, die beide ohnehin bereits beschlossen sind und umgesetzt werden.
Die Ratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN fühlt sich getäuscht und hat angesichts des Vertrauensverlustes der Verwaltung einen Fragenkatalog zu der mathematischen Methodik der Grundlagen des Gutachtens vorgelegt (siehe Anlage). Ihr Abstimmungsverhalten in der Ratssitzung am 5.12.2008 wird die Fraktion von einer ausreichenden Klärung und Beantwortung der vorliegenden Fragen abhängig machen. Weitere per Antrag eingebrachte Maßnahmen, einschließlich der Einrichtung einer Umweltzone, sind erneut einer seriösen Überprüfung zu unterziehen, fordert der baupolitische Sprecher der Fraktion, Ulrich Holefleisch "Bevor wir den vorgeschlagenen Maßnahmen unsere Zustimmung geben muss die Verwaltung nachweisen, dass sie fachlich sauber gearbeitet und argumentiert hat."

Fragen der Grünen

Fragen zu dem Luftreinhalteplan-Gutachten anlässlich der öffentlichen Vorstellung im Ratssaal am 4.11.2008 von
Sabine Morgenroth, Bündnis 90/Die Grünen-Ratsfraktion:


  1. Wie waren die Messpunkte über das Stadtgebiet verteilt? Für die Versuchsanordnung spielt diese Zahl eine erhebliche Rolle hinsichtlich der Aussagewahrscheinlichkeit.
  2. Wie viele stationäre Messpunkte gab es? In welchen Bodenabständen?
  3. Wie viele Messungen wurden pro Messpunkt vorgenommen?
  4. Gab es mobile Messpunkte? Wie viele Messungen haben sie an den jeweiligen unterschiedlichen Messpunkten durchgeführt?
  5. Welche statistische Methodik haben Sie angewandt?
  6. Welche numerischen Verfahren haben Sie angewandt?
  7. Welche Extrapolationsverfahren haben Sie verwandt? Welche Annahmen/Modelle haben Sie zugrunde gelegt? Wie können Sie aus zwei Messpunkten eine Hochrechnung für das gesamte Stadtgebiet erstellen?
  8. Warum haben Sie keine Fehlerbetrachtungen vorgetragen wie das bei jedem Versuch üblich ist, bei denen stets die Fehlerbalken angegeben werden müssen? Wie hoch sind infolgedessen Ihre Aussagesicherheiten resp. Fehlerwahrscheinlichkeiten? Es dürfte bekannt sein, dass die Aussagesicherheit abnimmt, je mehr Aussagen miteinander verknüpft werden.
  9. Was heißt "die Daten von 2006 wurden mit denen von 2007 aktualisiert" (vgl. entsprechendes Ausschussprotokoll)? Wie sieht das in dem Verfahren zugrunde liegende mathematische Modell aus? Was wird dort mit welcher Realitätssicherheit abgebildet?
  10. Wenn es wahr ist, dass die Messdaten von 2007 eingearbeitet wurden, wie kann dann die in 2007 weitgehend erneuerte Busflotte so negativ bewertet werden?
  11. Welche Emmissionsentlastungsmöglichkeiten sehen Sie bei dem Wirtschaftsverkehr, der in die Stadt hinein fährt?


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