geändert am 04.08.2007 - Version Nr.: 1. 833

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Etiketten
"Wo kommt das Essen her?" fragen 95%

23.07.2007 95% der Verbraucher fühlen sich schlecht informiert, was die Herkunft ihrer Lebensmittel angeht. Die ist das Ergebnis der Umfrage "die Ausweise bitte!", die von der Verbraucherzentrale durchgeführt wurde. Anlässlich dieser Umfrage fordert die Verbraucherzentrale unter anderem eindeutige EU-Vorschriften zur Herkunftsbeschreibung.

 
Emailnachricht: Kontaktlink zu Verbraucherzentrale Niedersachsen e.V. [ Homepage ] (Frau Peters)
 

"Regionales" aus Brasilien? - Aktuelles Umfrageergebnis zur Herkunft von Lebensmitteln: - 95 Prozent fühlen sich schlecht informiert

Die Herkunft von Lebensmitteln muss besser gekennzeichnet werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Verbraucherzentralen. 95 Prozent der Befragten sind mit den aktuellen Herkunftsangaben nicht einverstanden. Die Umfrage unterstreicht, dass die Hersteller zu klaren Herkunftsangaben verpflichtet werden müssen. "Viele Verbraucher wollen wissen, ob das Fleisch ihrer Hähnchennuggets aus Brasilien kommt oder aus der Region", so Hedi Grunewald, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale. "Sie wollen gezielt Produkte aussuchen, die aus der heimischen Landwirtschaft stammen oder durch kurze Transportwege weniger klimaschädliche Gase erzeugen."
85 Prozent wollen die Herkunftsangabe direkt auf dem Etikett Mehr als 3500 Verbraucher beteiligten sich an der bundesweiten Umfrage "Die Ausweise bitte". Die Ergebnisse: Über 95 Prozent der Befragten sind mit den aktuellen Herkunftsangaben nicht einverstanden. Nach dem weit verbreiteten Willen der Verbraucher (85,4 Prozent) sollen die Herkunftsangaben direkt auf dem Etikett stehen. Ein Großteil der Befragten vermisst vor allem die Herkunftsangaben für Fleisch (78,4 Prozent), Obst und Gemüse (77,2 Prozent) und Milch (61,6 Prozent). Auch bei zusammengesetzten Lebensmitteln fühlen sich die Konsumenten nicht ausreichend informiert (87,8 Prozent). Fast genauso wichtig ist die obligatorische Angabe des Herstellers (71,3 Prozent) auf dem Etikett. Bisher gilt die Herkunftskennzeichnung lediglich für ausgewählte Produktgruppen, etwa für Rindfleisch und diverse Obst- und Gemüsearten. "Doch auch diese sind lückenhaft und können mit einfachen Tricks ausgehebelt werden: Allein die Zugabe von Salz oder Gewürzen zu einem Stück Rindfleisch reicht aus, um die Kennzeichnung zu umgehen", bemängelt Hedi Grunewald.
Verbrauchermacht: Biosiegel und Eierkennzeichnung zeigen, wie es geht "Biosiegel und Eiercode haben gezeigt, wie eine gute Kennzeichnung wirkt", so Hedi Grunewald. Beispielsweise hat sich der Umsatz ökologisch erzeugter Produkte seit der Einführung des Bio-Siegels verdoppelt - in den Jahren 2000 bis 2006 von 2 auf 4,5 Milliarden. Im Zuge der neuen Eierkennzeichnung greifen heute knapp 60 Prozent der Verbraucher zu Eiern aus Boden-, Freiland und Biohaltung.
Die Forderungen der Verbraucherzentralen im Einzelnen:
Ausnahmeregeln abschaffen
Die Herkunftskennzeichnung muss für alle Produkte gelten, die nur aus einer Zutat bestehen. Dazu zählen Obst, Fleisch, Milch etc. Die bisherigen Regelungen umfassen nur bestimmte Fleisch- oder Gemüsearten und müssen ausgeweitet werden. Beispiel Fleisch: Nur für Rindfleisch gilt im Moment eine generelle Pflicht zur Herkunftsangabe, nicht jedoch für Schweine- oder Geflügelfleisch. Geflügelfleisch muss nur dann gekennzeichnet werden, wenn es nicht aus der EU kommt und unverarbeitet ist, sonst nicht.
Transparente Inhaltsangaben
Bei zusammengesetzten Lebensmitteln muss die Herkunftsangabe für die wichtigsten Zutaten obligatorisch sein. Dazu zählen alle Zutaten, die einen großen Anteil an dem Produkt ausmachen (mehr als 25 Prozent) und zu einer wichtigen Lebensmittelgruppe gehören (Fleisch, Obst, Gemüse, Milch, Getreide). Damit kann der Verbraucher erkennen, woher das Fleisch der Hühnchennuggets oder die Milch im Joghurt kommen.
Eindeutige EU-Vorschriften zur Herkunftsbezeichnung
Alle europäischen Herkunftslabel müssen gewährleisten, dass die wichtigsten Zutaten tatsächlich aus der angegebenen Region stammen, wie beim Zeichen "geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.)". So würde eine Irreführung über die Herkunft des Lebensmittels verhindert.
Obligatorische Angabe der Adresse und Telefonnummer des Herstellers auf dem Etikett
Eine ausführliche Zusammenfassung der Ergebnisse zur bundesweiten Umfrage "Die Ausweise bitte" ist zu finden unter www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/link334842A.html
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Fr: nach Terminvereinbarun

Anmerkung

Wenn Produkte verteuert werden, wird manchmal auch das Design geändert. Die Studie ist vielleicht der Grund, warum manche Milchtüte heutzutage so aussieht:
Porth ©2007 (www/Mail)
Porth , 2007 © Scan einer handelsüblichen Milchtüte eines bekannten Discounters mit expliziter Herkunftsangabe.
Scan einer handelsüblichen Milchtüte eines bekannten Discounters mit expliziter Herkunftsangabe.

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