geändert am 15.06.2009 - Version Nr.: 1. 1346

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Schuldenreport-2009
Sofortprogramm für überschuldete Verbraucher

12.06.2009 Angesichts der Milliardenbeihilfen für die Krisen-Banken fordern Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Rotes Kreuz und Verbraucherzentrale Bundesverband ein Sofortprogramm für überschuldete Verbraucher. Hierbei sehen sie die Banken in der sozialen Pflicht. Die Banken haben die Leitzinssenkungen in der Zeit vom Juni 2008 bis zum April 2009 nicht an die Verbraucher weitergegeben und so kräftig abkassiert. Neben einer Weitergabe der Zinssenkungen fordert die Verbraucherzentrale auch eine Bankenbeteiligung an der Finanzierung der Schuldenberatung sowie flexiblere kostenfreie Umschuldungsprogrammen für Bürger, die zum Beispiel wegen Arbeitsplatzverlust plötzlich vor Überschuldungsproblemen stehen.
Weiterhin beklagen die Organisation im Schuldenreport 2009, dass eine unverantwortliche Kreditvergabe oft in die Schulden falle führt. Sie fordert eine Sanktionierung der Schuldnerabzocke.

 
Internet-Zitat: Website: Kontaktlink zu Bundesverband der Verbraucherzentralen [ Homepage ] (---)
 

Meldung des Bundesverbands der Verbraucherzentralen - Hilfen für Banken, Verbraucher in Not - Verbraucher- und Wohlfahrtsverbände stellen Schuldenreport 2009 vor

12.06.2009 - Die Kreditwirtschaft steht angesichts der Wirtschaftskrise in der Pflicht, ein Sofortprogramm für überschuldete Verbraucher aufzulegen. Das fordern Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Diakonie, Paritätischer Wohlfahrtsverband, Rotes Kreuz und Verbraucherzentrale Bundesverband, die heute in Berlin den Schuldenreport 2009 vorstellten. Diesem zufolge entfallen rund 60 Prozent der Schulden von Verbrauchern auf rückständige Kredite. Die sechs Herausgeber fordern außerdem eine verantwortliche Kreditvergabe und Anstrengungen, um die Finanzkompetenz von Verbrauchern zu verbessern.
Banken in finanziellen Schwierigkeiten bekommen derzeit milliardenschwere Unterstützung durch Steuergelder. Die Wirtschaftskrise trifft jedoch auch viele Verbraucher. Ihnen droht Arbeitslosigkeit, laut Schuldenreport der häufigste Auslöser für Überschuldung. Doch obwohl Banken staatliche Hilfen erhalten und günstig an Geld kommen, bitten sie Verbraucher in wirtschaftlicher Not ohne Rücksicht zur Kasse. Nach einer Analyse der Stiftung Warentest für den Zeitraum Juni 2008 bis April 2009 haben Kreditinstitute die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht an ihre Kunden weitergegeben. Die Stiftung Warentest schätzt, dass die Banken durch die Nichtweitergabe 1,3 Milliarden Euro kassiert haben. Während im genannten Zeitraum der EZB-Zinssatz von 4 Prozent auf 1,25 Prozent gesunken ist, haben einige Institute sogar ihre Dispozinsen erhöht.
Vor diesem Hintergrund fordern die sechs Herausgeber des Schuldenreports als Sofortprogramm von der Kreditwirtschaft:

  • die Senkungen der Leitzinsen an die Verbraucher weiterzugeben,
  • flexibel auf kurzfristige finanzielle Engpässe ihrer Kunden zu reagieren, zum Beispiel durch verlängerte Zahlungsaufschübe (Stundungen) und den Verzicht auf Verzugszinsen,
  • die Kreditraten im Falle längerer Einkommensausfälle an die veränderte wirtschaftliche Situation ihrer Kunden anzupassen, ohne sie durch erneute Bearbeitungskosten und den verpflichtenden Abschluss von weiteren Verträgen zusätzlich zu belasten.

Unverantwortliche Kreditvergabe sanktionieren
Unverantwortliche Kreditvergabe ist laut Schuldenreport ein weiterer Auslöser für Überschuldung von Privatpersonen. Banken ködern Verbraucher mit Kreditverträgen, die sie wirtschaftlich überfordern. Geraten die Kunden während der Vertragslaufzeit in Zahlungsschwierigkeiten, bieten die Geldhäuser ihnen oft überteuerte Umschuldungen an, die sie noch tiefer in das Schuldenkarussell treiben. Deshalb fordern die sechs Herausgeber des Schuldenreports, unverantwortliche Kreditvergabe zu sanktionieren. Wenn Verbraucher durch den Abschluss eines Kreditvertrages wirtschaftlich offensichtlich überfordert wurden, sollte der vertraglich vereinbarte Zinssatz auf den gesetzlichen Zinssatz herabgesetzt werden. Zudem ist in einem solchen Fall die monatliche Rückzahlungsvereinbarung an die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Kreditnehmers anzupassen.

Kreditwirtschaft an Kosten für Schuldnerberatung beteiligen
Um Überschuldung zu verhindern, ist eine flächendeckende anbieter- und produktunabhängige Finanzberatung unerlässlich. Doch mit ihren Kapazitäten können etwa die Verbraucherzentralen derzeit lediglich 0,14 Prozent der Privathaushalte im Jahr beraten. Um hier Abhilfe zu schaffen, müssen Bund und Länder zusätzliche finanzielle Mittel bereitstellen. Auch ist ein zeitnaher Zugang zu kostenloser Schuldnerberatung sicherzustellen. Etwa die Hälfte der Beratungsstellen verfügt über nur eine Beratungskraft, weitere zehn Prozent über lediglich eine Teilzeitkraft. Nur rund 15 Prozent der verschuldeten Menschen ist es möglich, kostenlos Hilfe zu erhalten. Viele müssen auf einen Beratungstermin Monate warten, teilweise bis zu einem Jahr. Der Ausbau der Schuldnerberatung ist daher dringend erforderlich. An der Finanzierung sollte sich nach Auffassung der Herausgeber des Schuldenreports auch die Kreditwirtschaft beteiligen, da sie von der Arbeit der Schuldnerberatung profitiert.

Der Schuldenreport weist außerdem darauf hin, dass es um die Finanzkompetenz der Bevölkerung schlecht bestellt ist. Viele Verbraucher sind gar nicht in der Lage, den für sie passenden Kredit auszuwählen und abzuschließen. Die Herausgeber des Schuldenreports fordern Bund und Länder auf, eine nationale Strategie zur Verbesserung der finanziellen Bildung auf den Weg zu bringen.

Zitate der Herausgeber:

Gerd Billen, Vorstand Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv): "Banken in finanzieller Not erhalten milliardenschwere Unterstützung durch Steuergelder, die Kunden stehen dagegen im Regen. Die Kreditwirtschaft ist daher in der Pflicht, überschuldeten Verbrauchern mit Sofortmaßnahmen entgegenzukommen."

Rainer Brückers, Bundesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO):
"Der Götzendienst, Kredit auf Kredit zu stapeln, muss aufhören - in der Politik wie in der Wirtschaft und bei der Verführung der Konsumenten. Die Politik hat es in der Hand: Die AWO schlägt vor, auf jeden Konsumentenkredit eine Abgabe zur Finanzierung der chronisch überlasteten Schuldnerberatungsstellen einzuführen."

Svenja Koch, Pressesprecherin des Deutschen Roten Kreuzes:
"Viele Familien sind überfordert und können mit ihrem Geld nicht umgehen, weil sie die Erfüllung von Konsumwünschen in den Vordergrund stellen.
Da bleiben dann Grundbedürfnisse wie gesunde Ernährung oder warme Winterschuhe für die Kinder manchmal auf der Strecke. Wir müssen die Finanzkompetenz in den Familien dringend stärken."

Heidi Merk, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes:
"Ein Girokonto ist kein schnöder Luxus, sondern heutzutage zwingende Voraussetzung für die alltägliche Lebensführung und die gesellschaftliche Teilhabe. Die Kreditwirtschaft hat 14 Jahre lang bewiesen, dass sie nicht in der Lage ist, ihre Selbstverpflichtung zur Umsetzung des Girokontos für jedermann mit Leben zu füllen. Jetzt ist die Politik gefordert, die Banken in die Pflicht zu nehmen und endlich eine verbindliche gesetzliche Regelung zu schaffen."

Uwe Schwarzer, Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland, Leiter der Abteilung strategisches Management:
"Unverschuldeter Verlust des Arbeitsplatzes, Unfall oder Tod des Hauptverdienenden, gescheiterte Ehe; viele Brüche in der Lebensbiographie von Menschen sind schon schlimm genug, doch sie führen zusätzlich noch häufig in eine Überschuldung. Schuldnerberatung als Hilfe zur Selbsthilfe muss zeitnah, qualifiziert und kostenlos zur Verfügung stehen. Mittel des Bundes und der Länder reichen bei Weitem nicht aus. Die Kreditwirtschaft steht in der Pflicht sich zu beteiligen."

Carlo Wahrmann, Caritas Schuldner- und Insolvenzberatung Berlin-Mitte:
"Schuldnerberatung stabilisiert die überschuldeten Menschen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch psychisch und sozial und eröffnet ihnen neue Lebensperspektiven."

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[Ist dies Wahlkampfpolitik auf Kosten des Steuerzahlers oder gibt es die Sonderregelung schon länger? Dr. Dieter Porth]

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12.06.2009 Bei dem internationalen Polizistenkongress in Hannover stellte die Polizei Northeim /Osterode das Bus-Scout-Projekt vor. Damit waren die Northeimer einer der einhundertfünfzig Aussteller. Bei dem Projekt wurden bisher über eintausendzweihundertfünfzig Schüler zu Bus-Scouts ausgebildet. Ihre Aufgabe ist es, in Konfliktsituationen während der Busbeförderung und an den Haltestellen einzuschreiten und die Situationen zu entschärfen.
*Kopfschüttel*: In einer zweiten Meldung berichtet die Polizei über einen Kleiderdiebstahl im wert von 30€. Tatort war die Wäscheleine auf einem Einbecker Dachboden.

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11.06.2009 Die Polizei berichtet, dass sich am 10. Juni über fünfhundert Demonstranten zu einer Spontandemo zusammenfanden, um gegen den Bildungsmisere zu protestieren. Da sich für die Versammlung kein verantwortlicher Versammlungsleiter fand, wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet.
In einer zweiten Meldung aus der Mailingliste Schöner Leben wird berichtet, dass dort die Spontandemo beschlossen wurde.
[Schade, dass die Vollversammlung für die Spontandemo nicht auch einen Versammlungsleiter bestimmt hat. Dr. Dieter Porth]

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11.06.2009 Das Literaturzentrum Hamburg weist auf eine Veranstaltung mit der jungen ungarischen Autorin Noémi Kiss am 17.06.09, 20.00 Uhr, Literaturhaus Hamburg hin.

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11.06.2009 Die Idee zur Gravitationspumpe entstand im Garten. Mit Hilfe der Gravitationspumpe wird einfach das Wasser von einer Regentonne in eine zweite Tonne gepumpt, wenn diese unterschiedliche Wasserniveaus haben Die Pumpe arbeitet trotz fehlendem Motor mit der Kraft der Gravitation.
[Die Gravitationspumpe ist leider nichts für den Innovationspreis des Landkreises Göttingen, weil mit der Gravitationspumpe auf Grund der Einfachheit kein wirtschaftlicher Erfolg zu erzielen ist. Dr. Dieter Porth]

Neuere Nachricht

Hitartikel
Das Internet ist ein langsames Medium

15.06.2009 Unter den zehn häufigsten gelesene Artikel der Woche vom 1.-7. Juni ist der aktuellste Artikel am 2.6.2009 online gestellt worden, während der älteste Artikel schon im Jahre 2007 geschrieben wurde. Die Statistik bestätigt, dass Artikel eine gewisse Zeit brauchen, bevor sie ihre Leserschaft finden. Dies sollte bei Werbeaktionen im Internet beachtet werden.:

Wettbewerb
Grüne: Göttingen bald Fair-Handels-Metropole?

15.06.2009 Die Ratsfraktion der Grünen will in der kommenden Ratssitzung den Antrag stellen, dass sich Göttingen am Bundeswettbewerb „Hauptstadt des fairen Handels“ beteiligt.
[Angesichts der Bettelpreise für Milch aus Deutschland bei den vielen Göttinger Discountern sollte man sich fragen, ob solche Fair-Handels-Wettbewerbe in heutiger Zeit nicht scheinheilig sind. Dr. Dieter Porth]

Doppelmeldung
Wenzel zu IGS und Asse

14.06.2009 In zwei Meldungen widmet sich Stefan Wenzel, Fraktionsvorsitzender der Grünen im niedersächsischen Landtag, zwei unterschiedlichen Themen. In einer klassischen Pressemeldung fordert er für die IGS-Bovenden die gleichen Rahmenbedingungen wie für die IGS in Geismar. In einer zweiten Pressemeldung weißt er auf den zusammenfassenden Zwischenbericht der Grünen zu Asse II hin. In dem Bericht werden hauptsächlich die bürokratischen Vorgänge zur Asse II nachgezeichnet. Weiter vergleicht der Zwischenbericht kritisch die Asse II mit Gorleben.
[Der Bericht legt den Schwerpunkt auf die Aufklärung der Vertuschungsaktionen und auf die Abwehr von Gorleben als Endlager. Dr. Dieter Porth]

Sendeplan – 2009-06-13
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[Immer wieder suche ich auch Vereine und Intiativen, die gerne ihre Arbeit und Lebenskultur vorstellen wollen. Dr. Dieter Porth]

Betthüpfen
Werbeaktion beim Kaufpark

12.06.2009 Zur Unterstützung der Mission Olympic-Bewerbung richtet der Kaufpark am 13. Juni auf einem 2x3Meter großen Bett den ersten Deutschen BedJump-Wettbewerb aus. Um der ganzen Aktion einwenig Renommee zu geben, wird die Veranstaltung von Dennie Klose moderiert.

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