geändert am 22.12.2009 - Version Nr.: 1. 1632

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Gesellschaftswandel
(Schad- & Gut-)wirkungen der Arbeitsmarktbedingungen

09.11.2009 In ihrer Studie zur Entwicklung des Arbeitsmarktes stellt die Bertelmannsstudie eine zunehmende Vergrößerung der Schere zwischen Gut-verdienern, Normal-Verdienern und Gering-Verdienern fest. In der heutigen Zeit erzielen die Geringverdiener nur 53 % des Einkommens, welches Verdiener mittlerer Einkommen bekommen. Weiterhin wird in der Studie festgestellt, dass die Jugend die Verlierer der aktuellen Arbeitsmarktumstellungen sind. Die Studie macht keine Aussagen zu den Verhalten der Gewerkschaften bezüglich der Arbeitsmarktbedingungen, obwohl eine zunehmende Flexibilisierung bei den Löhnen auf betrieblicher Ebene konstatiert wird.
[Darf sich Deutschlands noch eine Soziale Marktwirtschaft nennen, wenn die Lohnspreizungen sich kapitalistischen Ländern Großbritannien, Polen oder USA annähern? Dr. Dieter Porth]

Kommentar,Gedanken, Anmerkungen, ...

Redaktion buergerstimmen.de - Dr. Dieter Porth, Göttingen: Die Ausgrenzung bei dem Lohn ist schon bemerkenswert. Schade ist an dieser Stelle, dass die Studie nichts über das Verhalten der Gewerkschaften und anderer sozialer Gruppen während dieser Umgestaltungsphasen sagt. Die Studie sagt leider auch nichts über die Rahmenrichtlinien, die über die EU den jeweiligen "Regierungen" aufgezwungen wurde. Die Studie beschreibt also die Wirkungen auf den Arbeitsmarkt, ohne nach den Ursachen zu suchen.
Obwohl nun wirtschaftliche Prozesse immer nur normativ betrachtet werden könne, vermeidet die Studie eine saubere Verortung ihrer eigenen Position. Insbesondere bestimmt der eigenen Standpunkt die Auswahl der benchmarkt-Informationen. So lässt die Studie mehr Fragen offen, als wie sie beantwortet.
Dr. Dieter Porth

 
Internet-Zitat: Website: Kontaktlink zu Bertelsmannstiftung [ Homepage ] (- Pressestelle)
 

Die Bertelsmann-Stiftung meldet - Kluft zwischen niedrigen und mittleren Löhnen wächst weiter - Arbeitsmarkt-Analyse der vergangenen zehn Jahre

Die Kluft zwischen den Löhnen Vollzeitbeschäftigter mit niedrigen und mittleren Einkommen wird seit 1997 in Deutschland immer größer. Während Geringverdiener Ende der 90er Jahre noch 64 Prozent des Einkommens eines Arbeitnehmers mit mittlerem Einkommen erzielten, erreichten sie 2007 nur noch 53 Prozent. Dieser Rückgang ist im internationalen Vergleich der stärkste von 20 untersuchten OECD-Ländern. Die Lohnungleichheit hat mittlerweile das Niveau Großbritanniens und anderer Länder erreicht, die bei der Beschäftigungspolitik weniger auf den sozialen Ausgleich achten. Dies ist eines der zentralen Ergebnisse der neuen Studie "Arbeitsmarkt und Beschäftigung 2000 - 2009: Beschäftigungserfolge bei steigender Differenzierung" der Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit dem Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) in Bonn.

Während ansonsten lediglich in Polen und Südkorea die Löhne spürbar ungleicher wurden, hat sich in den meisten übrigen Ländern die Einkommensschere nicht weiter geöffnet. Dies gilt auch für die USA, wo die Spreizung allerdings traditionell besonders hoch ist und Niedriglöhne weniger als die Hälfte mittlerer Einkommen erreichen. Im oberen Bereich der Lohnskala ist in Deutschland die Spreizung deutlich geringer und im 10-Jahresvergleich sogar gleichmäßiger geworden. Die Bezahlung von Beziehern hoher Löhne übersteigt mittlere Einkommen um etwa drei Viertel. In diesem Bereich liegt die Bundesrepublik auf einem Niveau mit den Niederlanden, Dänemark oder Schweden.
Der uneinheitlichen Lohnentwicklung steht eine wachsende Beschäftigung gegenüber. Der Anteil der Beschäftigten an allen Personen im erwerbsfähigen Alter stieg von 2001 bis 2008 um 4,4 Prozentpunkte auf 70,2 Prozent an. Damit hat Deutschland zusammen mit sechs weiteren EU-Ländern das Beschäftigungsziel der europäischen Lissabon-Strategie erreicht. "Die Arbeitsmarktreformen im ablaufenden Jahrzehnt haben zu diesem Beschäftigungserfolg beigetragen, allerdings um den Preis zunehmender Lohnungleichheit", so Projektleiter Eric Thode. Ein Großteil der neuen Arbeitsplätze sei in Bereichen wie Zeitarbeit, geringfügiger oder befristeter Beschäftigung insbesondere im Dienstleistungssektor entstanden.

Die Hartz-Gesetze und Agenda 2010 haben den Arbeitsmarkt zwar flexibler gemacht, allerdings auch neue Risiken geschaffen, die vor allem von Jugendlichen, Älteren oder Geringqualifizierten getragen werden. In Deutschland verschärft sich die ohnehin stark ausgeprägte Kluft zwischen gut abgesicherten Erwerbstätigen und Arbeitslosen bzw. geringfügig und befristet Beschäftigten. Im Zuge der Krise zeigt sich dies besonders am Rückgang der Zeitarbeit, wo die Beschäftigung zwischen Juli 2008 und Juli 2009 weit stärker als in allen anderen Branchen um 25 Prozent einbrach. Mit der Möglichkeit, ehemals Beschäftigte im selben Unternehmen erneut befristet einzustellen, wie derzeitige Pläne der neuen Bundesregierung vorsehen, wird das Regulierungs- und Absicherungsgefälle zwischen diesen beiden Gruppen voraussichtlich nochmals verschärft.

Ergänzung der Redaktion

Link zur Studie " Arbeitsmarkt und Beschäftigung in Deutschland 2000–2009 --- Benchmarking Deutschland: Beschäftigungserfolge bei zunehmender Differenzierung" als PDF-Datei

In der Studie findet sich eine Graphik zu Entwicklung zur Sicherheit der Beschäftigung. Waren 1992 noch 45% aller Arbeitsfähigen in unbefristeten Vollzeitjobs tätig, so waren die 2007 nur noch 38%. Zugenommen hat der Anteil der Teilzeitstellen. (Seite 8. der Studie)
Bildschirmkopie aus der … ©2009
Pressefoto: Bildschirmkopie aus der Studie der Bertelsmann-Stiftung , 2009 © Veränderung der Art der Beschäftigungssicherheit
Veränderung der Art der Beschäftigungssicherheit


Interessant ist auch der kurze historische Abriss auf der Seite 7 in Form einer Tabelle. Danach trägt die Politik eine Große Mitverantwortung an dem gesellschaftlichen Wandel auf dem Arbeitsmarkt.
Tabelle 1: Reformwellen in Deutschland (entlehnt)
Bis Herbst
1998
Herbst 1998
bis Herbst 2001
Frühjahr 2002
bis Herbst 2005
Herbst 2005
bis Mitte 2009
Zusammensetzung
der Regierung
CDU/CSU-FDP SPD-Grüne SPD-Grüne CDU/CSU-SPD
Kern des
Arbeitsmarktes
Kündigungsschutz Stabilität,
marginale
Deregulierung
Stabilität,
Reregulierung
Stabilität,
marginale
Deregulierung
Stabilität
Interne
Flexibilität
Wachsende Flexibilität auf betrieblicher Ebene (Lohnflexibilität, Arbeitszeiten) Wachsende Flexibilität auf betrieblicher Ebene (Lohnflexibilität, Arbeitszeiten) Wachsende Flexibilität auf betrieblicher Ebene (Lohnflexibilität, Arbeitszeiten) Wachsende Flexibilität auf betrieblicher Ebene (Lohnflexibilität, Arbeitszeiten)
Rand des Arbeitsmarktes Erste
Deregulierungsschritte
Teilweise
Reregulierung
(befristete Verträge,
geringfügige
Beschäftigung,
Selbstständigkeit)
Neue Phase der
Deregulierung
(Minijobs,
Zeitarbeit,
Aktivierung)
Reregulierung
(Mindestlöhne)

Quelle: Eichhorst/Marx 2009a, eigene Zusammenstellung – Bertelsmann-Stiftung

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Bürgerinitiative prangert Verschwendung an

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[k€ = 'kilo' € = 1000 €. // M€ = 'Mega' € = 1000000 Euro. --- Unter der Führung des Oberbürgermeister Meyer gab es auch schon den Skandal um Anrechnung des Betteleinkommens. Was erwartet die Bürgerinitiative vom Oberbürgermeister? Dr. Dieter Porth]

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02.12.2009 Am 7. Dezember ab 19:30 sprechen im Literarischen Zentrum zwei Göttinger Literaturwissenschaftler mit einer Filmproduzentin, die 2008 den Deutschen Filmpreis gewann. Das Gespräch ist Teil des Bildungsprojekt "Literatur macht Schule".

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03.12.2009 Das Kinder- & Jugendtelefon Göttingen e.V. bedankt sich anlässlich des Welttages des Ehrenamts bei seinen ehrenamtlichen Helfern, die eine flächendeckende, kostenlose und anonyme Beratung für Kinder, Jugendliche und Eltern in ganz Deutschland ermöglichen. Allein in Göttingen engagieren sich 18 Jugendliche und 45 Erwachsene. Bundesweit stellen 3500 Berater und 180 Jugendliche ihre Zeit kostenlos für ihre Mitmenschen zur Verfügung.

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6.12. – 14:00 – SVG gegen Lüneburg

04.12.2009 Zum Ende der Saison läuft die SVG hinter ihren eigenen Erwatungen hinterher. Die Choncen stehen aber gut, dass die SVG den FC aus Lüneburg schlägt. In der Bezirksliga trifft am Sonntag der Tabellenführer FC Grone auf den Tabellenzwölften TuSpo Petershütte II. Die Prognose lautet Sieg für Grone. In den Kreisligen ist schon Winterpause.

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Residierte Varus 9 n. Chr. im Römerlager in Hedemünden

05.12.2009 Der römische Feldherr der "Schlacht beim Teuteburger Wald" 9. n. Chr. war Varus gewesen. In einer Hypothese listet der Amateur-Archäologe und Politologe Werner Thiel verschiedene Argumente auf, warum der Varus im Sommer 9n Chr. mit hoher Wahrscheinlichkeit in Hedemünden residiert hat. .
[Nach einer Idee von Herrn Thiel zog Varus entlang der Leine bis zum niedersächsischen Kalkriese bei Osnabrück, dem archäologischen wahrscheinlichen Ort für die "Schlacht bei Teuteburger Wald". Dr. Dieter Porth]

Neuere Nachricht

Umweltförderung
Erdgas für 40000 km - für neue Taxen umsonst

03.12.2009 Am 2. Dezember startet das Programm "götax". Im Rahmen des Programms bekommen Göttinger Taxiunternehmer pro Taxi Tankgutscheine im Wert von 40.000km geschenkt, wenn sie sich als Taxi einen Wagen mit Erdgasmotor anschaffen. Weiter verzichtet die Stadt Göttingen auf die Zulassungsgebühren. Beim Start waren einige hochrangige Vertreter anwesend. Die Meldung sagt nicht, ob und welche Vertreter aus dem Göttinger Taxi- und Mietwagengewerbe bei der Programmvorstellung anwesend waren.
[Angesichts der schlechten Marktsituation für Taxen darf man sich fragen, ob sich eine Neuanschaffung wirklich rechnet. Politisch sollte der Fond als erster Schritt zur Einführung einer Feinstaubschutzzone in der Innenstadt betrachtet werden. Vielleicht könnte er aber auch im öffentlichen Personennahverkehr die Abhängigkeit vom Öl (=Benzin/Diesel) mindern helfen. Dr. Dieter Porth]

Tannenbäume
Weihnachtsbaumhandel startet am 11. Dezember

07.12.2009 In der Meldung werden verschiedene Orte aufgeführt, wo außerhalb eines regulären Geschäftsbetriebs Tannenbäume verkauft werden.
[Die Liste ist nicht vollständig. Beispielsweise ist meines Wissens auch ein Verkaufsstand an der Reinhäuser Landstraße in Höhe des Nachtclubs Chateau (Landwehrschänke) zu finden. Dr. Dieter Porth]

Zecken
Ab 8°C sind die Blutsauger auf den Büschen aktiv

07.12.2009 In Norddeutschland soll schon jede zehnte Zecke Borreliose übertragen. In den letzten drei Jahren mussten wegen der von Zecken übertragenen Borreliose über zweihunderttausend Niedersachsen ihren Arzt aufsuchen Die Techniker Krankenkasse rät daher unter anderem beim Aufenthalt in der Natur lange, enganliegende helle Hosen zu tragen, um die Zecken schnell erkennen und beseitigen zu können. Gegen die auch von Zecken übertragen Hirnhautentzündung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) kann man sich impfen lassen.
[Laut Wikipedia kann eine chronische Borrilose zu Gehirnhautentzündungen oder zu Gelenkentzündungen führen. Dr. Dieter Porth
15.12.2009Verbesserung der Lesbarkeit]

Benefiz-Spiel
8.12. – 19:00 – Sparta gegen RSV 05

07.12.2009 Am 15.11. verstarb während eines Oberligaspiel Maurizio Greco vom TuS Güldenstern Stade. Zur Unterstützung von dessen Familie haben der RSV Göttingen 05 und Sparta Göttingen kurzfristig ein Benefiz-Spiel organisiert. Das Wohltätigkeits-Fußballspiel beginnt morgen um 19:00 im Stadion an der Benzstraße.

Bildungsstreik
10.12. – Auch Erwerbslosenforum ruft zur Großdemo in Bonn auf

04.12.2009 Bei der Demonstration am 10.12. in Bonn soll gegen die systematischen Verschlechterungen im Bildungssystem protestiert werden. Kritisiert werden unter anderem der Abbau der demokratischen Mitbestimmung, das „Turboabitur“ (G8) und der lernfeindliche Leistungs- und Konkurrenzdruck im Bachelor/Mastersystem. Die Gesprächsangebote seitens der Kultusminister-Konferrenz (KMK) werden als Lippenbekenntnisse ohne Verbesserungswirkung kritisiert.

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