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Akademikerarmut
ver.di fordert Verbesserungen für Akademikernachwuchs

27.02.2009 In einer neunen Studie hat ver.di Deutschland die Situation von Nachwuchswissenschaftler an den Deutschen Hochschulen untersucht. Die Studie basiert auf Befragungen in Oldenburg Jena und an der TU Berlin. Die Arbeitszeiten für Promotionsferne Arbeiten steigen, die Bezahlung sinkt und die befristeten Arbeitsverträge werden immer kurzfristiger. Angesichts der unsicheren Situation haben viele Nachwuchswissenschaftler ihren Kinderwunsch zurückgestellt.

 
Internet-Zitat: Website: Kontaktlink zu ver.di Deutschland [ Homepage ] (--)
 

Ver.di Deutschland - Neue Studie zum wissenschaftlichen Prekariat an Hochschulen -ver.di fordert Verbesserungen für Nachwuchswissenschaftler


Berlin, 27. Februar 2009 - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat heute im Rahmen einer Tagung des wissenschaftlichen Mittelbaus in der Technischen Universität Berlin erstmals eine von ihr in Auftrag gegebene Studie vorgestellt.

Die ver.di-Studie "Der wissenschaftliche ‚Mittelbau‘ an deutschen Hochschulen – zwischen Karriereaussichten und Abbruchtendenzen" zeigt deutlich, dass die Nachwuchswissenschaftler in Deutschland unter problematischen Arbeitssituationen leiden.

So ist die Arbeitszeit der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wesentlich länger als vertraglich vereinbart und wird immens mit promotionsfremden Tätigkeiten überfrachtet; sie erhalten kaum Unterstützungsangebote in Bezug auf ihre zukünftige Karriereplanung. Ihre immer kürzer befristeten und starren Verträge ermöglichen so gut wie keine Familienplanung. Das alles führt zu vorzeitigen Abbrüchen der Promotion oder zu Orientierungslosigkeit nach einem erfolgreichen Abschluss.

Die Befragungen für die ver.di-Studie beschäftigten sich mit den Arbeitsbedingungen des wissenschaftlichen Nachwuchses und wurden an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und an der Technischen Universität Berlin durchgeführt.

Die Untersuchung ergab unter anderem, dass die Promovenden bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mit promotionsfremden Tätigkeiten zubrachten. Die durchschnittliche Vertragsdauer der Befragten betrug 28 Monate, während die durchschnittliche Promotionsdauer in Deutschland 5,7 Jahre beträgt. Des Weiteren bemängelten die befragten Wissenschaftler fehlende Unterstützung bezüglich ihrer beruflichen Weiterentwicklung. 50 Prozent der Befragten stuften die Unterstützung als mangelhaft ein. 90 Prozent der Promovenden entscheiden sich gegen eine Wissenschaftskarriere im Betrieb Hochschule. Aufgrund der in der Regel stark befristeten Arbeitsverhältnisse haben 43 Prozent der weiblichen und 28 Prozent der männlichen Befragten schon einmal einen Kinderwunsch zurückgestellt.

ver.di fordert daher einen deutlich höheren Stellenwert für den wissenschaftlichen Nachwuchs im deutschen Bildungssystem. Aufgabe der Hochschulen sei es, eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen beispielsweise durch längere und anpassungsfähigere Vertragslaufzeiten sowie flexible Arbeitsvertragsgestaltungen zu schaffen. Des Weiteren müssen die Hochschulen Angebote zur Beratung und Weiterbildung zur Karriereplanung anbieten.

Download-Dokumente (auf der Website von ver.di)
ver.di-Studie zum wissenschaftlichen Prekariat: Studie "Der wissenschaftliche "Mittelbau" an deutschen Hochschulen - Zwischen Karriereaussichten und Abbruchtendenzen" (PDF, 1175 kB)
Zusammenfassung der Studie (PDF, 33 kB)

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[Man möge mir die zweideutig-bissige Zusammenfassung der Meldung nachsehen. Aber der Skandal zur Anrechung des Betteleinkommens ist noch frisch im Gedächtnis. Und die Wette finde ich auch peinlich. Dr. Dieter Porth.]

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